Zur Auftaktveranstaltung der Sächsischen Aktionstage Unternehmensnachfolge am 23. Mai 2016 luden das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gemeinsam mit der IHK und der HWK Chemnitz in den Kammersaal der IHK Chemnitz zu einer interessanten Auseinandersetzung mit dem Nachfolgeprozess, seinen Konflikten und der Lösungsmöglichkeiten.

Martin Dulig, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, wies in seiner Eröffnungsrede auf die immense Bedeutung von Unternehmensnachfolgen für die sächsische Wirtschaft hin. Immer mehr zu übergebende Betriebe, immer weniger potentielle Nachfolger: ca. 5.300 Unternehmen stehen in Sachsen in den nächsten Jahren zur Übergabe.

In einem anschließenden Fachvortrag beleuchtete Jörg Wächtler, freier Mitarbeiter des EGZ, das Thema Unternehmensnachfolge von einer anderen Seite. Im Mittelpunkt standen Konflikte, die im Rahmen einer Nachfolgersuche auftreten können. Anders als bei anderen betrieblichen Konflikten führen diese Konflikte in der Regel nicht zu einer Eskalation, sondern dazu dass der Nachfolgeprozess abgebrochen wird und die Nachfolge nicht zustande kommt. Werden die Konflikte jedoch professionell gemanagt, beispielsweise mit den Instrumenten der Mediation, können sie gewinnbringend genutzt werden, um eine für beide Parteien passgenaue Lösung zu finden.

Dies kann am Beispiel des Kaufpreises des Unternehmens verdeutlicht werden. Zuerst einmal sollte Verfahrensgerechtigkeit und Transparenz hergestellt werden. Den Parteien müssen die Motivationen und Ziele der jeweils anderen Partei deutlich werden. Denn es ist in der Regel nicht Gier, der den Senior-Unternehmer zu seinen (möglicherweise als sehr hoch empfundenen) Kaufpreiserwartungen treibt, genauso wenig wie es seitens des Nachfolgers Geiz ist, der ihn einen niedrigeren Kaufpreis anstreben lässt. Auch alle anderen mit der Unternehmensübergabe verbundenen Ziele und Motivationen müssen herausgearbeitet werden. Neben der Erzielung eines möglichst hohen Kaufpreises hat der abgebende Unternehmer oft noch viele andere Erwartungen an den Nachfolger: Das Unternehmen soll erhalten werden, Arbeitsplätze sollen gesichert bleiben. Die Strategie, die guten Kundenbeziehungen und die Verantwortung des Unternehmens gegenüber seinem Umfeld sollen im Sinne des Unternehmers fortgeführt werden. Statistiken verdeutlichen, dass diese nicht-monetären Ziele bei der Auswahl eines geeigneten Nachfolgers oft das viel größere Gewicht haben. Unternehmer entscheiden sich öfter für einen Nachfolger, der das Unternehmen in ihrem Sinne fortführen und sichern kann, auch wenn dieser möglicherweise nur einen niedrigeren Kaufpreis zahlen kann. Denn auch der Nachfolger benötigt finanzielle Reserven, um das Unternehmen erfolgreich weiterzuentwickeln und somit den langfristigen Fortbestand des Lebenswerkes des abgebenden Unternehmers zu sichern.

Die Sächsischen Aktionstage Unternehmensnachfolge sollen bei der Beantwortung aller Fragen unterstützen, die im Zusammenhang mit dem Nachfolgeprozess auftreten können. Sachsenweit gibt es jedes Jahr im Mai eine Reihe von Informationsveranstaltungen, Telefonforen, Seminare und Expertensprechtage. Die Sächsischen Aktionstage Unternehmensnachfolge 2016 finden vom 23. bis 27. Mai statt.

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